Bei Verdacht auf Steuerhinterziehung will die EU Steuerberater in die Pflicht nehmen

Europas Finanzminister sind sich einig: Im Kampf gegen Steuerflucht müssen sich Banken, Finanzabteilungen und Kanzleien künftig auf neue EU-Vorgaben einstellen. Wer einen Verdacht auf Steuerhinterziehung verschweigt, muss mit Strafe rechnen.

Die EU-Staaten wollen Steuerberater, Buchhalter, Bankiers und Anwälte in Europa in die Pflicht nehmen und sie im Kampf gegen Steuerflucht künftig zu mehr Transparenz verpflichten. Die Prüfer müssen sich in Zukunft umgehend an die Behörden wenden, wenn sie den Verdacht haben, dass einer ihrer Klienten Steuern hinterziehen will. Darauf verständigten sich die EU-Finanzminister bei ihrem Treffen in Brüssel.

Als verdächtig können dabei etwa Überweisungen in Steuerparadiese gelten. Kommen die Finanzvermittler der Meldepflicht nicht nach, können künftig Strafen verhängt werden. Die Steuerbehörden der einzelnen Staaten müssen die erhaltenen Informationen zudem automatisch untereinander austauschen.

Ob die neuen Vorgaben kommen, ist noch offen: In Steuerfragen müssen sämtliche EU-Länder zustimmen, damit Vorschläge der EU-Kommission Gesetz werden können. Die nationalen Regierungen haben nun bis Jahresende Zeit, die Vorgaben in nationales Recht zu überführen.

Die EU hatte vor allem nach den Enthüllungen in den Panama Papers und Paradise Papers über Steuerpraktiken von Unternehmen und Einzelpersonen ihren Kampf gegen Steuervermeidung verschärft.

 

Quelle

n-tv.de online 13.03.2018, mmo/dpa

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